Farins Hirnkost 2017

Der Verlag, die Stiftung, Auftritte und was mich sonst so gerade beschäftigt.

                                                                                                                                                05. Januar 2017

Liebe LeserInnen,                                                                                               

ich wünsche Euch allen ein relaxtes, erfolgreiches und aufregendes  Jahr 2017!!!

Heute nur ein kurzer Rückblick zum Verlag 2016. Für uns war es kein wirklich schlechtes Jahr. Zunächst schon deshalb, weil wir nach der Enge in der Fidicinstraße 3 nun endlich schöne neue Büroräume haben – eine komplette Etage in Neukölln inklusive einem großen Kellerlager, insgesamt 516 m²! Die wir natürlich selbst nicht brauchen, deshalb sitzen nun als Untermieter dort mit uns die Novo-Redaktion, der Arsenal Verlag, die Sprachschule IKEB – Interkulturelle Erwachsenenbildung, Schule ohne Rassismus sowie zwei Bürokollektive. Rund 60 m² sind sogar noch für weitere Untermieter frei – bei Interesse einfach melden.

Auch unsere Neuerscheinungen liefen sehr gut. Die Erstauflage von Tim Hackemacks „Yesterday’s Kids“ – immerhin 1.300 Exemplare – war sogar innerhalb von vier Monaten ausverkauft (bis auf wenige signierte Ex., die wir exklusiv für unseren online-Shop zurückgehalten haben), sodass wir kurz vor Weihnachten noch eine zweite Auflage drucken konnten. 

Allerdings haben wir auch gemerkt, dass sich das Interesse immer mehr fast ausschließlich auf Neuerscheinungen konzentriert und ältere Titel vor allem im Buchhandel überhaupt nicht mehr präsentiert werden. So haben die Barsortimente Libri und Co., also das wichtigste Verbindungsglied zwischen den Verlagen und den einzelnen Buchhandlungen, damit begonnen, alle Titel, die länger als 48 Monate auf dem Markt sind, auszusortieren und nicht mehr zu listen. Viele KundInnen erhalten deshalb jetzt in ihrer Buchhandlung die Auskunft, der gewünschte Titel sei „vergriffen“, „nicht mehr lieferbar“ – was natürlich gar nicht stimmt, aber BuchhändlerInnen haben oft leider keine Lust, sich für eine einzelne Kundenbestellung die „Mühe“ zu machen, beim Verlag oder unserer direkten Auslieferung Bugrim nachzufragen. Das trifft nicht nur uns, selbst der Verlagskonzern Rowohlt hat sich darüber bereits im Börsenblatt beklagt. Faktisch nützt dies vor allem amazon, die heute schon mehr Bücher verkaufen als der gesamte Bucheinzelhandel in Deutschland.

Wir werden 2017 darauf vor allem so reagieren, dass wir unsere Vertriebswege neben dem Buchhandel ausbauen: Galerien, Platten- und Klamottenläden, Vereins- und Initiativen-Shops, Cafés, Kneipen usw. – BücherleserInnen besuchen auch andere Läden, warum sollen sie dort nicht auch unsere Bücher entdecken können! Interessierte Läden und Wiederverkäufer, vor allem aus Berlin, können sich gerne bei uns melden.

Und natürlich freuen wir uns über jede/n BesucherIn unseres eigenen online-Shops http://shop.jugendkulturen.de/. Stöbert gerne mal wieder dort und entdeckt unsere inzwischen mehr als 100 Titel umfassende Backlist mit Büchern, die ja nicht deshalb weniger interessant werden, weil sie schon etwas älter sind – schließlich liegt es in der Natur der Sache, dass Bücher für eine längere Halbwertzeit geschaffen sind. So haben wir etwa meinen Titel „Karl May. Ein Popstar aus Sachsen“ von 1992 quasi unverändert nachgedruckt – und er traf auf ein reges Interesse, schon vor dem weihnachtlichen „Winnetou“-Filmrevival auf RTL. 

Wir freuen uns auch deshalb über direkte Einkäufe in unserem Shop, weil dann nicht rund 55 Prozent des Umsatzes an den Handel „verloren“ gehen wie bei den anderen Vertriebswegen, sondern uns der komplette Betrag zur Produktion weiterer Bücher zur Verfügung steht. Denn – wie die meisten vermutlich schon wissen – der Hirnkost Verlag ist kein kommerzielles Unternehmen. Sämtliche Einnahmen fließen wieder in die Verlagsarbeit. Sogar die Geschäftsführung mache ich immer noch ehrenamtlich (da ich ja nach wie vor von meinen Vortragsreisen leben kann). Und für 2017 steht ganz oben auf der Wunschliste, bei steigendem Umsatz eine Vollzeitstelle im Bereich Vertrieb/Marketing einzurichten, um in diesem Bereich professioneller zu werden – einfach nur gute Bücher zu produzieren genügt schon lange nicht mehr. Damit die potentiellen LeserInnen überhaupt davon erfahren, sind heute unglaublich viele Aktivitäten notwendig.

VIELEN DANK deshalb auch für Euer Interesse an diesem Newsletter! Und damit er nicht zu lang(weilig) wird, werde ich erst im nächsten über Neues aus der Stiftung Respekt! berichten.

Bis dahin beste Grüße aus der Lahnstraße (in der ich kurioserweise schon einmal ab 1980 länger als ein Jahrzehnt privat gewohnt habe)

Und nicht vergessen: „Wer sich auf die Realität einlässt, muss die beruhigende Eindeutigkeit aufgeben.“

 

Klaus Farin


NEUE ANSCHRIFT: Hirnkost KG

Lahnstraße 25, D – 12055 Berlin 

E-Mail: klaus.farin@jugendkulturen.de  

www.shop.jugendkulturen.de 

www.respekt-stiftung.de    

http://klausfarin.de/

https://www.facebook.com/klaus.farin

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