Biographie, Mitgliedschaften, Auszeichnungen

„Wer beim Internet-Buchversender stöbert, findet mehr Angebote zu Aquarienkunde als Jugendkultur. Zum Glück schwimmt in diesem vernachlässigten Bereich ein dicker Fisch: Klaus Farin.“ (WAZ vom 13. Juli 2001)

Klaus Farin

geboren 1958 in Gelsenkirchen-Buer, gab bereits im Alter von 15 Jahren seine erste Schülerzeitung in seinem Gymnasium heraus, mit 18 war er der jüngste Volkshochschuldozent Deutschlands; sein erstes Buch veröffentlichte er mit 20, das Vorwort schrieb Günter Wallraff. Auf Empfehlung von Bernt Engelmann wurde er ein Jahr später, mit 22 Jahren, in den Schriftstellerverband aufgenommen.

1980 siedelte Farin, vor allem wegen der lebendigen Punk- und Alternativkultur, nach Berlin über. Dort arbeitete er weiterhin als Bildungsdozent und Journalist sowie als Konzert-Security. Sein 1984 auf Anregung von Freimut Duve bei rororo aktuell gemeinsam mit Leo A. Müller veröffentlichtes Buch prägte den Begriff der „Wende-Jugend“. Der 1991 zusammen mit Eberhard Seidel im Rotbuch-Verlag veröffentlichte Band Krieg in den Städten wurde aufgrund seines neuartigen Ansatzes, die Jugendlichen selbst zu Wort kommen zu lassen, zu einem „Standardwerk moderner Jugendsozialforschung“ (Ralph Giordano). Aus dieser Arbeit heraus ergab sich eine längere Beschäftigung mit dem Themenkreis „Skinheads“, dem zahlreiche Publikationen zu anderen Jugendkulturen folgten, aber auch zu Literatur (u. a. Biografien zu Karl  May und Hans Fallada) und Migration/Flucht. Bis heute hat Farin 30 Bücher verfasst und zwei Dutzend weitere herausgegeben, war Mitarbeiter und Herausgeber mehrerer Zeitschriften, drehte Filme und produzierte Radio-Hörspiele und -Features. Die Gesamtauflage seiner Bücher liegt derzeit bei über 300.000 Exemplaren.  Auszüge seiner Veröffentlichungen erschienen in über 70 Schulbüchern.

Farins Engagement ist nicht auf seine publizistischen Aktivitäten beschränkt. So gründete er 1997 mit Gleichgesinnten das Archiv der Jugendkulturen, dessen ehrenamtlicher Leiter und Vereinsvorsitzender er 13 Jahre lang war, und 2003 den Archiv der Jugendkulturen Verlag, 2016 umbenannt in Hirnkost Verlag (s. a. Shop), den er heute noch (ebenfalls ehrenamtlich) leitet. Sich der Kritik stellend, trägt er seine gewonnenen Erkenntnisse dorthin, wo sie notwendig und gefragt sind: in Betriebe und Schulen, Jugendzentren und Mehr-Generationen-Häuser, Universitäten und Akademien, Buchhandlungen und Justizvollzugsanstalten.

Farin ist Aktivist, Schriftsteller und Lektor und pausenlos auf Vortragsreisen im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs. Zudem ist er Vorstandsvorsitzender der Stiftung Respekt!Die Stiftung zur Förderung von jugendkultureller Vielfalt und Toleranz, Forschung und Bildung, und im Vorstand von Aktion Courage e. V., dem Träger des Projektes „Schule ohne Rassismus“, Beiratsmitglied des Publikationsprogramms „Offene Wissenschaft“ der Zeit-Stiftung und Leiter des Hirnkost Verlags. 2019 erhielt er für seine „Verdienste um die Jugendforschung“ das Bundesverdienstkreuz des Bundespräsidenten, 2021 und 2022 mit Hirnkost den Deutschen Verlagspreis

Das Motto seiner Arbeit lautet: „Wer sich auf die Realität einlässt, muss die beruhigende Eindeutigkeit aufgeben.“

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Wissenschaftliche u. a. Beiräte

Auszeichnungen